FreiheitskämpferInnen trauern um Professor Rudolf Gelbard

Am 24. Oktober um 2.00 Früh ist Professor Rudolf Gelbard, langjähriger Funktionär unseres Bundes Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen, verstorben. Wir sind über den Tod ihres Freundes und langjährigen Weggefährten tief bestürzt. „Mit Rudi Gelbard verliert unser Bund nicht nur einen wertvollen Zeitzeugen und Lehrer, wir verlieren einen guten Menschen und lieben Freund. Er war ein konsequenter Antifaschist mit lexikalischem Wissen. Wir sind mit unseren Gedanken bei seinen Frau Inge und wünschen ihr viel Kraft für diese schwierige Zeit“, ist Gerald Netzl, geschäftsführender Bundesvorsitzender der FreiheitskämpferInnen, tief betroffen.

 

Rudi Gelbard wurde am 4. Dezember 1930 geboren. Er wuchs in der Leopoldstadt auf und wurde im Oktober 1942 von den Nazis mit seinen Eltern in das KZ Theresienstadt verschleppt. Von den 15.000 Kindern, die in diesen Vorhof der Vernichtung gebracht wurden, überlebten nur etwa 200. Mit Mutter und Vater erlebte Rudi die Befreiung am 8. Mai 1945. Ende der 1940er Jahre absolvierte er die Akademie der Sozialistischen Jugend Österreich, in den 1950er Jahren die Parteischule der SPÖ Wien. Beruflich war Rudi beim KURIER tätig. Am 7. Dezember 1996 wurde er in den Bundesvorstand der FreiheitskämpferInnen gewählt und gehörte diesem bis zu seinem Tode an. Für sein Engagement als Volksbildner im wahrsten Sinne des Wortes erhielt er zahllose Auszeichnungen. 2008 wurden das filmische Porträt „Der Mann auf dem Balkon“ sowie das Buch „Die dunklen Seiten des Planeten: Rudi Gelbard, der Kämpfer“ veröffentlicht.

 

Netzl: „Rudi Gelbard scheute nie die verbale aber auch körperliche Konfrontation mit Neonazis und Leugnern der Shoa. Und Rudi Gelbard war auf dem linken Auge nicht blind – er erforschte und verurteilte die Verbrechen des Stalinismus genauso mit Akribie wie jene der NS-Barbarei. Wir werden sein Andenken bewahren und in seinem Sinn weiter agieren.“